Wer ich bin und wie ich zum Hund kam

Hi, mein Name ist Tom und ich beschäftige mich seit mehreren Jahren mit dem Thema Hund. Ich bin zertifizierter Hundetrainer nach §11 Tierschutzgesetz und habe vom Veterinäramt Esslingen meine Genehmigung erhalten, gewerbliches Hundetraining anbieten zu dürfen. Im Folgenden werde ich Ihnen einen Einblick verschaffen wie ich zu meinen beiden Hunden kam und was mich angetrieben hat Hundetrainer zu werden.

Die ersten Erfahrungen mit Hunden

Durch einen unachtsamen Umgang als kleines Kind mit dem Hund meiner Oma (ich wollte spielen und zog ihn zu mir her) machte ich die Erfahrung, dass Hunde auch beißen können und zwar auch in die Lippe. Dies hinterließ seine Spuren und ich war ab diesem Zeitpunkt  eher unsicher und ängstlich im Umgang mit Hunden. Aus diesem Grund wollte mein Vater mir im Urlaub zeigen, dass ich keine Angst vor Hunden haben brauche und wie ich auf sie zugehen soll. Der  ausgewählte Hund war ein Berner Sennenhund des Hotels, der dösend auf dem Hof lag. So kam es, dass mein Vater mit mir zu ihm rüber lief und wir uns dem Hund langsam näherten. Soweit lief alles gut, aber als mein Vater ihn streicheln wollte war der Hund von dieser Idee wenig begeistert, reagierte schnell und biss recht ordentlich zu. Die Hoteliers waren nicht überrascht und zeigten sich wenig emphatisch. Naja, diese Erfahrung hat mir leider die Angst vor Hunden nicht genommen, sondern verschlimmert. Ab diesem Zeitpunkt habe ich Hunde gemieden.

Hundetrainer im Fernseher

Mit der Zeit nahm die Angst vor Hunden etwas ab, aber richtig Kontakt zu Hunden hatte ich seit dem Ereginiss nicht mehr. Mein Interesse für Hunde wurde erst mit dem Aufkommen von Hundetrainersendungen im TV geweckt, auf die ich zufällig gestoßen bin. Die Sendungen schafften es, dass ich mich intensiver mit dem Thema Hund auseinandersetzte. Zeitgleich bekam ich die Möglichkeit mit einer Weimaraner Hündin regelmäßig Gassi zu gehen und konnte so erste praktische Erfahrungen sammeln. Mit der Zeit wuchs die Bindung zu diesem Hund und auch die Freude wenn wir uns sahen. Ich war so begeistert von dieser Hündin, dass der Wunsch nach einem eigenen Hund immer größer wurde.

Der erste eigene Hund zieht ein

Nach einigen Jahren war es dann möglich mir meinen eigenen Hund zu holen. Nachdem ich mich zunächst in mehreren Tierheim umsah, aber keinen zu mir passenden Hund fand, entschied ich mich für einen kleinen 18 Wochen alten, schon 3 kg schweren Chihuahua Rüden Namens Kaio. Extrem motiviert und voller Euphorie stürzte ich mich in das erste große Hundeprojekt… Ich merkte schnell dass nicht alles so einfach war wie gedacht und dass das Zusammenleben leider nicht so harmonisch war wie in meiner Vorstellung. Zu diesem Zeitpunkt war mein Wissen über Hunde auf die Theorie aus dem TV und den Praxiserfahrungen mit Anna begrenzt, was ich jedoch mit Übermotivation kompensierte. Der Alltag sah leider wie folgt aus:

  • Besucher wurden verbellt und angesprungen, wenn auch im Nachhinein abgeschleckt
  • Jeder vorbeilaufende Passant wurde durch die Fenster verbellt
  • Fremde Menschen, Autos, Motorrad- und Fahrradfahrer wurden auf unseren Spaziergängen verbellt.
  • Sämtliche Außenreize überforderten den kleinen Kaio komplett
  • Leider sammelte er mehrere sehr schlechte Erfahrungen mit deutlich größeren Hunden

Alles in allem war ich überfordert, da auch sämtliche Tipps aus dem Internet nichts genützt hatten, sondern eher zur Verwirrung beigetrugen. Aus diesem Grund entschied ich mich dazu eine Ausbildung zum Hundetrainer zu machen, um ein fundiertes Grundlagenwissen zu erlernen auf dessen Basis ich aufbauen konnte. Ich wollte verstehen woher Kaios Verhaltensmuster kamen und wie ich diese in den Griff bekommen kann.

Fortschritte zeichnen sich ab

Nach meiner Ausbildung zum Hundetrainer hatten sich schon deutliche Fortschritte abgezeichnet. Mit dem erlernten Wissen war ich nun in der Lage Literatur kritisch zu betrachten und mir bei den jeweiligen Ansätzen und Methoden verschiedener Trainer das für mich passende herauszuziehen. Somit laß ich sehr viele Bücher und informierte mich im Internet. In dieser Zeit hinterfragte ich diverse Traineransätze und eignete mir tiefgreifendes theoretisches Wissen an, welches ich bei Kaio umsetzen konnte. Als Resume lässt sich festhalten, dass das Rad in der Hundeerziehung nicht neu erfunden wird, aber jeder Trainer eine eigene Art hat die Erziehung zu betrachten. Somit arbeiten manche fast ausschließlich über die Mensch-Hund-Beziehung, während andere es rein über Konditionierung versuchen. Ich habe eine grafische Übersicht erstellt, die die verschiedenen Ansätze und Methoden kombiniert, um so einen ganzheitlichen Ansatz zu haben, der sich eben nicht auf nur eine Mehtode beschränkt und den Menschen, den Hund und die Beziehung separat betrachtet und analysiert. Für genauere Informationen klicken Sie bitte hier 🙂 Dieser Ansatz bildet die Grundlage meiner Arbeit mithilfe derer ich immense Fortschritte bei meinem Hund erreichen konnte. Es bleibt noch eine Baustelle an der wir gemeinsam arbeiten, aber wir befinden uns auf einem sehr guten Weg auch diese in den Griff zu bekommen. Veränderung braucht Zeit, Geduld und konsequentes Training.

Der zweite Hund zieht ein

Im April diesen Jahres haben meine Freundin und ich uns eine Hündin dazugeholt. Wir haben uns in den Tierheimen der Gegend umgeschaut und im Tierheim Filderstadt Mocca, eine bildhübsche schwarze Mischlingshündin, kennengelernt. Wir haben gleich einen Termin zum Gassi gehen ausgemacht, Kaio geschnappt und sind zu Mocca gefahren. Kaio zeigte sich etwas neugierig, war jedoch weder abgeneigt, noch begeistert von Mocca. Also sind wir an weiteren Tagen Gassi gegangen und entschieden uns dafür, Mocca für einen Probetag mit zu uns zu nehmen. In der Wohnung zeigte Kaio dann seinen Unmut über unsere Frechheit einen anderen Hund in unsere vier Wände zu bringen. Er versuchte sie zu kontrollieren und zeigte sich sehr frustriert. Doch davon sind wir schon ausgegangen, da er generell dazu neigt alles kontrollieren zu wollen. Wir entschieden uns dafür Mocca auf Probe zu uns zu nehmen, da wir von ihr begeistert waren und davon ausgingen, dass Kaio sich an die neue Situation gewöhnen wird. In dieser Woche zeigte sich, dass Kaio kein generelles Problem mit Mocca hat und wir einfach mit ihm an seinem Kontrollverhalten weiter arbeiten müssen. Mocca bereichert uns täglich mir ihrer ruhigen, verschmusten Art. Aber auch mit ihr gab es zu Beginn Schwierigkeiten, da sie aufgrund ihrer traumatischen Vergangenheit sehr unsicher war und niemanden außer uns beiden in der Nähe ihres Körbchens tolerierte. Zudem knurrte sie uns an, wenn wir ihrem Knochen zu nahe kamen und sie ließ sich nicht zu unserer rechten Seite führen. In den darauffolgenden Wochen trainierten wir mit ihr diese Probleme und nach einem halben Jahr ist sie ein selbsbewussterer Hund geworden, die bereitwillig ihre Ressoucen mit uns teilt und mit den allermeisten Familienmitgliedern super zurechtkommt. 

Unser Alltag ist mittlerweile sehr viel entspannter geworden und wir genießen jeden Tag mit unserem kleinen Rudel.

Nicht jeder Moment ist harmonisch, aber wir können dafür sorgen, möglichst viele solcher Momente entstehen zu lassen.